Zukunftspreise an vier Schulen aus Stadt und Landkreis verliehen

Die Staatlichen Schulämter in der Stadt und im Landkreis Passau luden auch dieses Jahr wieder zur Preisverleihung der Zukunftspreise nach Salzweg ein: Gefördert vom Bistum und der Sparkasse Passau konnten dieses Jahr vier Zukunftspreise verliehen werden. Alle Schulen in Stadt und Landkreis waren aufgerufen, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. „Mit dem Zukunftspreis des Schulamts Passau sollen besonders zukunftsweisende Initiativen an den Schulen der Region ausgezeichnet werden“, so Schulamtsdirektor Klaus Sterner. „Im Zentrum steht dabei die Prozessorientierung und die Herangehensweise im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Insbesondere ist die Partizipation der Schulfamilie, die Vermittlung von Zukunftskompetenzen und das Anstreben einer strukturellen Innovation von Bedeutung“ ergänzt BNE-Fachberaterin Michaela Würdinger-Gaidas.

Die Jury, die aus Personen von den Staatlichen Schulämtern in der Stadt und im Landkreis Passau, von der Universität Passau, dem Verein „BNE macht Schule. Gemeinsam. Veränderung. Lernen.“ sowie den beiden Sponsoren zusammengesetzt war, fand sehr gute Bewerbungen vor.

Die Grund- und Mittelschule Eging am See wurde vom stellvertretenden Sparkassen-Vorstand Tobias Hofbauer geehrt. Sie erhält den Preis, weil sie BNE vorbildlich lebt: Sie integriert die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele sichtbar und digital ins Schulleben, fördert über eine aktive Umweltgruppe und innovative Projekte wie die „Wiese der Artenvielfalt“ Eigenverantwortung und Engagement der Schüler und kooperiert eng mit lokalen Partnern. Besonders hervorzuheben ist die Schülerfirma ECOSchool, die Nachhaltigkeit praktisch, unternehmerisch und sozial umsetzt und damit weit über die Schule hinaus Impulse setzt. Das Beispiel zeigt, wie moderne, strukturierte Bildungsarbeit junge Menschen befähigt, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam Zukunft zu gestalten.

Schulamtsdirektorin im Kirchendienst Anja Wagner-Hölzl und Dr. Melanie Hackenfort von der Stabsstelle Umwelt und Gemeinwohlorientierung vom Bistum Passau ehrten in ihrer Laudatio die Montessori-Schule Passau: Sie wird für ihr vielfältiges Engagement im Bereich der nachhaltigen Entwicklung, ihre solidarischen Projekte und für die enge regionale Vernetzung ausgezeichnet. Besonders hervorzuheben ist die eigenverantwortliche Umsetzung praxisnaher Projekte durch die Schülerinnen und Schüler – wie generationenübergreifende Aktionen im Seniorenheim, Umweltinitiativen wie die „Zigaretten-Jäger“ und das Wasserfilterprojekt, sowie innovative Gemeinschaftsaktionen wie ein plastikfreies Faschingsfest. Die Schule zeigt damit ein modernes Verständnis von Bildung, das weit über den Unterricht hinausreicht und einen Lebensraum schafft, in dem Würde, Zukunft und gesellschaftliche Verantwortung aktiv gelebt werden.

Schulrat Geerd Budelmann ehrte das Auersperg-Gymnasium Passau-Freudenhain: Dieses Gymnasium hat BNE als zentrales Werkzeug erkannt, um Lernende zu befähigen, verantwortungsbewusst und kreativ die Zukunft mitzugestalten. Besonders hervorzuheben sind die innovativen, langfristig ausgerichteten Projekte wie der „Frei Day“, fächerübergreifendes Arbeiten sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern, die zeigen, dass die Schule ihr Leitbild ernst nimmt und sich kontinuierlich weiterentwickelt. Die engagierten Lehrerinnen und Lehrer sowie das selbstverantwortliche Lernen fördern eine nachhaltige Lehr- und Lernkultur, wobei die Ehrlichkeit im Bekenntnis „Wir sind auf dem Weg“ den fortlaufenden Prozess der Schulentwicklung unterstreicht.

Mit Sonderauszeichnung wurde die Grundschule Fürstenstein von Florian Stelzer von der Universität Passau, der auch Mitglied im Vorstandsteam von „BNE macht Schule. Gemeinsam. Veränderung. Lernen.“ ist, ausgezeichnet. Diese Schule erhält den Zukunftspreis für ihr ganzheitliches pädagogisches Konzept, das Gesundheit, Nachhaltigkeit und Bildung auf einzigartige Weise vereint – etwa durch ein speziell gestaltetes, gesundheitsförderndes Schulhaus, ein naturnahes Umfeld und Freiluftklassenzimmern sowie die Integration der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in den Schulalltag. Das Engagement der Schule zeigt sich auch im „Whole School Approach“, der Gesundheit, Partizipation und Nachhaltigkeit verbindet und durch ein aktives „tierisches Kollegium“ sowie zahlreiche außerschulische Partnerschaften getragen wird. Besonders bemerkenswert ist das solidarische Projekt im Senegal, das mit dem Preisgeld einen Beitrag zu globaler Bildung und sauberem Wasser leistet und so den Schülerinnen und Schülern Verantwortung und globale Solidarität vermittelt.

Zum Abschluss stellte Simone Rauch in ihrer Funktion als Team-Vorständin den neugründeten Verein „BNE macht Schule“ vor, der aus der gleichnamigen Initiative hervorgegangen war. Dieser setzt sich u.a. für BNE in der regionalen Schulentwicklung ein und wird zukünftig für den Zukunftspreis in neuer Form mitverantwortlich sein. Großer Dank gilt allen, die zu der gelungenen Veranstaltung beigetragen haben, die musikalische Umrahmung übernahm ein Schülerinnen-Streichquartett vom Gymnasium Passau-Freudenhain.

Fotos: Florian Stelzer